Szene

Auch bei hohen Inzidenzen kann feiern sicher sein

Die Behörden waren dann doch zu zaghaft. In Berlin machte das Verwaltungsgericht Ende August klar, dass Geimpfte und Genesene in der Hauptstadt wieder feiern gehen dürfen. Das Verbot gewerblicher Tanzveranstaltungen in geschlossenen Räumen wurde damit aufgehoben. Die Berliner Clubcommission begrüßte das Urteil grundsätzlich, da sich dadurch eine weitere Dynamik rund um Öffnungsszenarien von Indoor-Tanzveranstaltungen entwickelt. Allerdings bestehe durch das Urteil auch das Risiko, dass bei steigenden Infektionszahlen im Herbst die Regelungen verschärft werden und damit die notwendige Planbarkeit für Veranstaltungen weiterhin nicht gegeben sei. „Indoor-Tanzveranstaltungen kommen für Berliner Clubs nur ohne Abstand und ohne Maskenpflicht in Frage. Auch schließt das Urteil Menschen aus, die nicht geimpft sind bzw. nicht geimpft werden können“, erklärte Lutz Leichsenring, Sprecher der Clubcommission. Der positive Verlauf des Pilotprojekts „Clubculture Reboot“, das in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und unter Begleitung der Charité im August mit 2.100 Personen durchgeführt wurde, zeigte zudem auf, dass auch bei hohen Inzidenzen sichere Veranstaltungen in Innenräumen möglich sind. Sieben Coronafälle konnten vor dem Start identifiziert, kontaktiert und – sofern es sich um bis dato neuen Fälle gehandelt hat – an die Gesundheitsämter gemeldet werden. Hiervon waren drei Personen „Altfälle“ mit mehr als zehn Tagen zurückliegender Infektion sowie vier neue Infektionen. Alle Nachtestungen waren negativ – eine neue Infektion mit SARS-CoV-2 konnte nicht festgestellt werden. 82 Prozent der Teilnehmer waren bereits doppelt geimpft.