Szene

Skurrile Art von Maskenrazzia


Wenn eine Location wegen Verstößen gegen Coronaauflagen geschlossen wird, mag das beim Großteil der Bevölkerung direkt auf Zustimmung stoßen. Doch der Blick hinter die Kulissen offenbart manchmal Merkwürdiges. Das „Index“ in Schüttorf erlebte in der Nacht zum 4.
Dezember eine großangelegte Kontrolle der Polizei, die ohne Beanstandungen ablief. 24 Stunden später stand erneut eine Hundertschaft im Laden, der dann noch in der Nacht wegen „zahlreicher Verstöße“ schließen musste. Inhaber Holger Bösch schüttelt jedoch den Kopf. Es sei eine reine „Maskenpolizei“ gewesen. Moniert worden sei etwa, dass im Bistro essende Gäste keine Maske trugen oder andere, die ein Glas in der Hand hielten, sich nicht schützen würden. Das hält nicht nur Bösch für überzogen. Zudem hätten alle 2.000 Gäste die Discothek sofort verlassen müssen, was bis 5 Uhr andauerte. Um 6 Uhr wäre regulär geschlossen worden. Zum Teil hätten etliche Gäste ohne Jacken draußen lange darauf warten müssen, abgeholt zu werden. Der Betreiber protestierte beim zuständigen Landesministerium in Hannover gegen die Aktion. In dem Schreiben fragt er Ministerin Daniela Behrens. wann genau die Maske beim Essen abgelegt werden kann und ob bereits der Kauvorgang nach dem Abbeißen maskiert zu geschehen habe.
Ähnliches will er für den Getränkekonsum wissen. Auf dem Weg zum Auto seien auch etliche Gäste zum Aufsetzen der Maske aufgefordert worden. Hier fragt Bösch, ob draußen Maskenpflicht bestehe, obwohl der Mindestabstand eingehalten wurde. Alles in allem klingt der Vorfall eher nach Schikane und übereifrigen Beamten.