Gastro

Veltins trotzt der Krise

Während der Gesamtbiermarkt von Januar bis Mai 2021 mit minus 2.078.378 Hektoliter um sechs Prozent nachgab, gibt die Brauerei C. & A. Veltins auf ihrer Halbjahrespressekonferenz erfreuliche Wachstumsimpulse bekannt. Der Ausstoß im ersten Halbjahr lag bei 1,55 Mio. hl und damit um 3,2 Prozent über dem Vorjahr. Der Stand von 2019 ist damit fast wieder erreicht worden. Der Veltins Generalbevollmächtigte Michael Huber berichtet sogar von einem Ausstoßrekord im Juni, der der höchste in der 197-jährigen Unternehmensgeschichte überhaupt gewesen sei. Veltins behauptet sich mit einem gestiegenen Marktanteil auf Platz drei der Premium-Brauereien hinter Krombacher und Bitburger. „Wir haben in der rauen See unsere Markensegel richtig gesetzt und dann den Rückenwind genutzt“, so Huber, „das ist unsere Antwort auf einen unbeschwerten Biergenuss in schwieriger Zeit.“ Normalität sei allerdings erst 2023 zu erwarten. Von der Politik forderte er Impulse statt Verbote. Einbußen gab es in diesem Jahr vor allem beim Fassbier mit minus 39,5 Prozent. Die stark an Events gekoppelte Biermix-Marke V+ verlor 5,7 Prozent. Pils und Grevensteiner blieben in etwa konstant, Zugewinne verzeichneten die neue naturtrübe Fassbrause mit plus 28 Prozent und der neue Shootingstar Helles Pülleken mit 99.360 hl – ein Zeichen, dass die Konsumenten in der Krise auch über den bekannten Tellerrand geblickt haben. „Wir beobachten während der Pandemie eine ausgeprägte Probierfreude der Verbraucher – die Shopper haben Lust auf Bier und Spezialitäten“, so Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb. Veltins versprach der Gastronomie, weiterhin in die Branche zu investieren. „Wir stehen unverändert an der Seite der Betriebe, zumal die Gastronomie gezeigt hat, was Durchhaltevermögen in der Krise bedeutet – man hat die Ärmel hochgekrempelt und ist durchgestartet“, fand Dr. Kuhl lobende Worte. Angesprochen wurde auf der Pressekonferenz, die erneut per Video stattfand, auch die problematische Verknappung der Rohstoffe. Allein die steigenden Holzpreise hätten zu einer Verdoppelung bis Verdreifachung der Palettenpreise geführt. Granulat zur Herstellung von Mehrwegkästen müsse zeitweise aus Russland importiert werden, weil hierzulande keine Ware zur Verfügung steht. Dennoch kündigt Veltins an, alle geplanten Investitionen umzusetzen. Bis 2024 zum 200-jährigen Jubiläum wird die Brauerei für rund 100 Mio. Euro ein neues Abfüllzentrum für Flaschenbier fertiggestellt haben – der Rohbau befindet sich bereits in Vollendung. Zudem ging im Frühjahr ein zweites Hochregallager ans Netz. Näheres unter „www.veltins.de“.