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Zahlen, Chancen und Hoffnungen beim Industry Talk

Keine Events, keine Konzerte, keine Partys, keine Messen – neben der Nachtgastronomie ist die Event-Industrie global und umfassend von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Eventtechnik-Dienstleister verzeichnen bis zu 100-Prozent-Umsatzeinbußen. Bereits Ende März diskutierten acht Experten beim Industry Talk der Adam Hall Group per Videokonferenz die brennenden Themen. Über 1700 Zuschauer verfolgten die Runde über „www.event.tech“. Das Fazit: We Will Get Through This Together. Moderiert von Marcel Courth von Production Partner und Alexander Pietschmann (CEO Adam Hall Group) sprachen Joe Lamond (Präsident & CEO NAMM), Marcus Graser (CEO Clay Paky), Luca Lastrucci (CEO Powersoft), Nico Ubenauf (CEO satis&fy), Marcus Pohl (Vorstandsvorsitzender ISDV/Präsident IGVW) und Simon Kropp von EventRookie über die drängendsten aktuellen Maßnahmen und potenzielle Wege aus der Krise. „Keine Branche würde einen mehrmonatigen Shutdown überleben. Deshalb haben wir uns sehr schnell mit anderen Firmen zusammengeschlossen, um etwas zu unternehmen“, unterstrich Nico Ubenauf zunächst die große Solidarität innerhalb der Branche, „wir wollten proaktiv vorangehen und uns nicht nur über die – richtigen und wichtigen – Maßnahmen beklagen.“ Marcus Graser von Claypaky betonte die ganz besonders massiven Einschränkungen und Problemen in Italien: „Zum einen hoffen wir, dass wir irgendwann wieder mit der Produktion starten können und sich unsere Lieferkette halbwegs normalisiert. In diesem Zusammenhang blickte jeder noch vor Kurzem sorgenvoll nach China. Mittlerweile hat sich die Lage komplett gedreht, und es gibt ein wachsendes Nachfrageproblem aus Europa.“ Wenn herkömmliche Wege und Prozesse wegbrechen, gilt es, neue Optionen auszuloten. Diesen Standpunkt machte Nico Ubenauf – der mit satis&fy eine Vorreiterrolle im Bereich der Live- stream-Events einnimmt – noch einmal deutlich: „Man kann die Zeit auch nutzen, um neue Projekte und Prozesse zu etablieren. Zudem werden die Menschen ein enormes Verlangen nach Konzerten und Events verspüren, wenn die Sicherheitsmaßnahmen vorüber sind.“ Zahlen lieferte Marcus Pohl von der ISDV. So wurden allein im Zeitraum Februar/März mehr als 12.000 Events in Deutschland abgesagt, was einem Ausfall von rund 30.000 Arbeitstagen für die involvierten selbstständigen Dienstleistenden entspricht. Eine übergreifende Hoffnung formulierte Joe Lamond von der NAMM Show: „Vielleicht führt dies alles dazu, dass unsere Regierungen in Zukunft mehr Wert auf jeden Einzelnen legen – auf Selbstständige, Angestellte, Menschen allgemein und nicht zuletzt auf die Beteiligten in unserer Industrie, die all diese Events Jahr für Jahr möglich machen.“ Wer den Adam Hall Industry Talk verpasst hat, kann dies unter „www.event.tech“ in voller Länge nachholen.