Clubsterben muss auf die Agenda der Politik

Das Clubsterben in Berlin hat neue Dimensionen erreicht. Nach der Schließung der Locations „Mensch Meier“ und „Loophole“ kündigt nun auch die „Renate“ ihr Aus an. Andere Standorte, wie die „Alte Münze“ als selbstverwalteter Kulturstandort betrieben von den Spreewerkstätten, stehen vor einer ungewissen Zukunft, so auch das „://about blank“, dass unter enormen Herausforderungen steht, den Betrieb weiter zu erhalten. Eine Mitgliederumfrage der Clubcommission ergab, dass gute zwei Drittel der befragten Clubs (67%) ihre wirtschaftliche Prognose bis Ende 2025 eher schlecht oder sehr schlecht einschätzen. Gründe hierfür sind neben allgemeinen Kostensteigerungen und gestiegenen Gewerbemieten auch Umsatzrückgänge, die auf etwa 10% geschätzt werden und Clubs, deren Gewinnmargen häufig niedriger ausfallen, vor große Herausforderungen stellen. Vor vier Jahren beschloss der Bundestag, Clubs als Kulturstätten und damit gleichwertig zu Theatern, Kinos und Varietés anzuerkennen. Im Referentenentwurf des Bauministeriums ist nun allerdings vorgesehen, dass eine neue Kategorie für Musikclubs geschaffen werden soll. Die Clubcommission, der Deutsche Musikrat und der Bundesverband LiveKomm kritisieren diesen Vorschlag und mahnen, dass damit Clubs zur Kultur zweiter Klasse degradiert werden und der aktuell brisanten Lage nicht Rechnung getragen wird.

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