Einer für alle Fälle: LED-Fluter mit Strobe-Funktion

Helles Licht, wechselnde Farben – und dann versetzen die Blitze des Stroboskops die Menschen auf der Tanzfläche in Ekstase. Nötig ist dazu nur ein Gerät, der LED-Fluter mit Strobe-Funktion.

Clubs sind selten gleich, sondern fast immer verschieden, und doch gibt es stets ein Ziel: Die Crowd soll emotionalisiert werden, abfeiern und glücklich sein. Das erhöht die Verweildauer und somit oftmals auch den Umsatz.

Auf dem Floor und rundherum wird das Geschehen in jeder Location mit Lichteffekten inszeniert. Mal mehr, mal weniger, mal mit clubeigener Farbauswahl im CI-Style, mal breiter aufgestellt. Im besten Fall begleitet die Lightshow die Musik, schafft die Synergie der audiovisuellen Komponenten und sorgt für Flair und Atmosphäre.

Seit die LED die Lichttechnik erobert hat, verschwimmen die Grenzen zwischen Effekt- und Raumlicht. Per Knopfdruck verwandeln Areale ihr Erscheinungsbild mit schier unendlichen farblichen Möglichkeiten, die durch Washer und Fluter produziert werden, die zugleich aber auch die im Blitzlichtgewitter zuckenden Tanzenden elektrisieren.

So sind es auch die LED-Fluter mit Strobe-Funktion, die in dieser Ausgabe des Magazins vorgestellt werden. „Heutzutage wird von fast jedem Scheinwerfer erwartet, dass er mehr als nur eine Funktion ermöglicht“, weiß Anja Metz von Steinigke Showtechnic, „daher ist es für den Anwender wichtig, sich vor der Anschaffung zu überlegen, was das Gerät können soll.“ Für welches Gerät sich der Clubbetreiber entscheidet, hängt nicht nur vom Geldbeutel, sondern auch vom Lichtkonzept ab, das jeden Club einzigartig werden lässt. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es natürlich nicht. Manche Produkte kommen ihr zwar nahe, Alleskönner sind aber in den einzelnen Disziplinen den Spezialisten nicht selten unterlegen. Oft wird bei einer Neuanschaffung auch vergessen, dass Geräte nicht ewig funktionieren. Dennis Kampling von BT.innotec empfiehlt zudem, dort zu kaufen, wo der Service direkt über den Vertrieb läuft und vor allem auch deutschsprachiger Support angeboten wird.

Zu den wichtigsten Features zählen Lichtleistung und Helligkeit, ist zum Beispiel Anbieter Highlite International überzeugt und fügt weitere Aspekte wie wählbare Dimmkurven und einstellbare Strobe- und PWM-Frequenzen hinzu. Sebastian Liebing von Focon Showtechnic weist zudem auf die Bedeutung einer robusten Bauweise und einer zuverlässigen Ansteuerung hin. DMX ist Standard, RDM hilfreich, Stand-alone, Wireless-DMX und andere Steuerungsoptionen sind manchmal absolut erwünscht. „Außerdem sollte der Fluter sich gut in bestehende Shows einbinden lassen – entweder durch eigene Programmierung oder brauchbare Presets“, meint Liebing.

Gerade der letzte Punkt, die Integration in bestehende Systeme, sollte beachtet werden, sagt auch Rob van Dijk von Tronios. Der Marketing- und Communication-Manager für beamZ denkt dabei an die Erwartungen des Publikums, die heute und morgen erfüllt werden müssen. Dazu wird ein einheitliches Lichtkonzept benötigt, das die Besucher mit einzigartigen Effekten überrascht.

„Fluter mit Strobe-Funktion sind vor allem zur Flächenausleuchtung geeignet – für Effektlicht oder Beam-Anwendungen braucht es andere Gerätetypen“, sagt Marc Farwick, der mit seiner Firma Elcotec in Greven die Eigenmarke ETEC anbietet. Eine enge Abstrahlung macht dabei im Allgemeinen wenig Sinn, da sie den üblichen Anforderungen eines Fluters nicht gerecht wird. Manchmal – so Anja Metz von Steinigke – würden Scheinwerfer das „Flood“ im Namen tragen und dann trotzdem nur einen Abstrahlwinkel von unter 20 Grad haben, wodurch sie weder als Fluter noch als Stroboskop taugen. Die meisten Geräte sind statisch, einige bieten auch eine Tilt-Bewegung.

Farben spielen natürlich eine große Rolle, die Farbmischung ebenfalls, vor allem wenn die Funktion als Fluter oder Washer im Vordergrund steht. Der Scheinwerfer sollte eine saubere Dimmung bieten, wenn sanfte Farbübergänge oder Dimmungen gewünscht sind. Ob die LED-Pixel einzeln ansteuerbar sein müssen, ist eine Frage des geplanten Einsatzes. „Soll nur breites, grelles Licht erzeugt werden, braucht man keine Pixelsteuerung, während im Blickfeld der tanzenden Menge Pixel- oder Segment-Animationen die Lichtshow bereichern können“, erklärt Anja Metz von Steinigke und richtet auch den Blick auf die Ansteuerung: „Wer ein großes Pult im Einsatz hat, der wird mit Pixeln eher etwas Sinnvolles anfangen können als mit einem einfacheren oder kleineren DMX-Controller. Hier kommen dann vorprogrammierte Showprogramme zum Einsatz. Damit kann man beeindruckende Pixelanimationen ohne große DMX-Kanal-Schlacht erzeugen. Wichtig ist dabei, dass die Macros nicht nur kunterbunt sind, sondern eben auch Shows mit einer oder wenigen ausgesuchten Farben erzeugen können.“

Betrachtet man die Strobe-Funktion, spielt ebenfalls die breite Ab-
strahlung eine Rolle, um das gesamte Umfeld zu beleuchten und auch beim seitlichen Einblick noch die Wirkung zu entfalten. Zum Einsatz kommt hier in der Regel eine Vielzahl an SMD-LEDs, die in einer oder mehreren Reihen zwischen den leistungsstarken Pixel-Segmenten für den Fluter-Einsatz untergebracht sind. Sinnvoll sind auch mehrere Stroboskopkanäle und nicht nur ein einziger Shutterkanal, der die Blitzfrequenz steuert. So sind dann mehrere Blitzarten einstellbar oder – so Anja Metz – „sogar zusätzliche Kanäle für Blitzdauer und Spezialeffekte verfügbar“.

Nicht selten eignen sich Stroboskope eher als Fluter als umgekehrt. „Wenn man das Stroboskop aber für länger anhaltende Lichtstimmungen einsetzen will“, resümiert Anja Metz, „sollte man auf jeden Fall abklären, ob das Stroboskop dafür auch geeignet ist und nicht nach kurzer Zeit die Lichtleistung weiter herunterfährt, das Licht abschaltet oder eventuell sogar Schaden nehmen kann.“

Text: Klaus Niester

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